SWB auf dem Weg zur CO2-Neutralität

Die Stadtwerke Bonn und ihre Konzerngesellschaften haben sich das Ziel gesetzt, die eigenen Leistungen bis spätestens 2035 CO2-neutral zu erbringen. Die CO2-Neutralität tritt ein, wenn alle Kohlenstoffdioxid-Quellen und -Senken ausgeglichen sind. Dafür haben wir bereits eine Vielzahl von Aktivitäten umgesetzt, angestoßen und geplant, über die wir Sie hier informieren. Unsere Strategie mit ihren Zielen und Maßnahmen wird jährlich von uns geprüft und aktualisiert. 

So treiben wir die Klimawende voran

Vor dem Hintergrund des immer schneller voranschreitenden Klimawandels ist es mehr denn je geboten, die Energieversorgung CO2-neutral zu gestalten. Dazu haben wir nicht mehr viel Zeit, das Fenster schließt sich immer weiter. Aus diesem Grund haben wir bereits zahlreiche Projekte initiiert, um die Energieversorgung der Bonnerinnen und Bonner zu dekarbonisieren und somit einen direkten Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. 

So meistern wir die Mobilitätswende

Der Verkehrssektor ist allgemein, vor allem durch den Autoverkehr, für einen erheblichen Teil der Treibhausgasemissionen verantwortlich. Der Umstieg auf die Elektromobilität ist daher ein notwendiger Schritt zum Erreichen der Klimaschutzziele. SWB Bus und Bahn plant bis 2035 die Elektrifizierung der Busflotte. Darüber hinaus bieten wir Mobilitätslösungen für die letzte Meile mit Leihrädern von nextbike, E-Scootern von dott sowie den E-Rollern Clara und E-Leihlastenrädern der SWB. Ab 2025 werden 28 Straßenbahnen und 37 Stadtbahnen auf die Schiene gebracht. In den Jahren 2023 und 2024 haben die SWB bereits vier Fahrradparkhäuser am Beueler Bahnhof, Konrad-Adenauer-Platz, Stiftsplatz und am Frankenbadplatz mit Fördermitteln des Projekts „Emissionsfreie Stadt“ gebaut und so insgesamt 280 sichere Abstellmöglichkeiten geschaffen.

SWB Bus und Bahn wird die dieselbetriebenen Linienbusse bis 2035 vollständig auf rein elektrische Antriebe umrüsten. Ab 2024 werden ausschließlich emissionsfreie Fahrzeuge beschafft. Weniger Lärm, bessere Luft durch weniger Feinstaub und die Unabhängigkeit von fossilen Kraftstoffen sind unser Antrieb für diese Strategie.

Aktuell werden sieben Elektrobusse im Linienverkehr eingesetzt, die mit Ökostrom geladen werden. Außerdem sind 54 Mild-Hybrid-Busse auf den Bonner Straßen unterwegs. 2025 werden weitere zehn emissionsfreie Elektrobusse hinzukommen. 

Das ÖPNV-Angebot soll auch in Zukunft optimal auf Ihre Bedürfnisse ausgerichtet sein. Durch flexible Angebote wird der Nahverkehr in Zukunft noch weiter im Sinne von „Mobility as a Service“ ergänzt. Aktuell werden durch SWB Bus und Bahn, gemeinsam mit den Kooperationspartnern nextbike und dott 900 Leihfahrräder, 18 E-Lastenräder und ca. 1.000 E-Scooter betrieben. Außerdem wurde 2024 unser Sharing-System der zwölf E-Roller Clara auf 48 ausgeweitet. Darüber hinaus sind unsere digitale Mitfahrplattform mit dem Kooperationspartner goFlux sowie unser E-Leihlastenrädersystem erfolgreich. Bereits Mitte des Jahres 2024 konnten insgesamt mit 18 Lastenrädern rund 2800 Ausleihen verbucht werden.

Dieser Umstieg gelingt nur, wenn ausreichend Lademöglichkeiten zur Verfügung stehen. SWB Energie und Wasser ist der wichtigste Partner für Ladeinfrastruktur in Bonn und betreibt Ladestationen im öffentlichen, gewerblichen sowie im privaten Bereich. Alle Ladestationen werden mit 100 Prozent zertifiziertem BonnNatur Strom versorgt. SWB Energie und Wasser bietet Full-Service-Angebote für Unternehmen. Das Leistungsspektrum umfasst neben der Konzeptionierung und Bauabwicklung auch die Betriebsführung der Ladeinfrastruktur in allen Größenkategorien. Dank intelligenter Abrechnungssysteme können Firmen auch ihren Mitarbeitenden das Laden privater Elektrofahrzeuge ermöglichen. 


Mit den Produkten SWB home charging und SWB-Wallbox ist SWB Energie und Wasser Lösungsanbieter für alle Privathaushalte mit eigenem Stellplatz. So konnte bisher eine Vielzahl von Ladepunkten in Tiefgaragen, auf Garagenhöfen und an Einfamilienhäusern realisiert werden.


Darüber hinaus treibt SWB Energie und Wasser den flächendeckenden Ausbau der öffentlichen Ladeinfrastruktur in Bonn voran. In nahezu allen Stadtteilen sind öffentliche Ladestationen zu finden. Bereits jetzt stehen in Bonn mehr als 420 öffentliche Ladepunkte für das diskriminierungsfreie Laden von Elektrofahrzeugen zur Verfügung. Darunter sind 60 Schnellladepunkte mit unterschiedlichen Leistungsklassen. Im Rahmen des Ausbaukonzepts wird SWB Energie und Wasser bis Ende 2025 insgesamt 640 öffentliche Ladepunkte installieren. Im gewerblichen Bereich betreibt SWB Energie und Wasser derzeit über 600 Ladepunkte und ist damit einer der führenden Anbieter von Ladeinfrastruktur im Rheinland. So gehören inzwischen auch große Ladeparks mit mehr als 60 Ladepunkten zum Portfolio.


Die zahlreichen öffentlichen Ladestationen sowie die breite Produktpalette des Energieversorgers ermöglichen allen Nutzergruppen den Umstieg auf eine emissionsfreie Mobilität. Wir entwickeln neue Ladelösungen und stellen so sicher, dass die Verkehrswende in Bonn gelingt.

Erstmalig in Deutschland könnte in Bonn eine Seilbahn in den ÖPNV integriert werden, die von SWB Bus und Bahn betrieben werden würde. Noch ist das Projekt in einem frühen Planungsstadium. Bislang hat die Stadt prüfen lassen, dass die Seilbahn technisch realisierbar und als Teil des ÖPNV gesamtwirtschaftlich sinnvoll ist. Die Ergebnisse der Studie: Knapp 15.000 Fahrgäste würden die Seilbahn täglich nutzen und damit rund zwölf Millionen Pkw-Kilometer im Jahr einsparen. Da Seilbahnen im Vergleich zu anderen Verkehrsmitteln weniger Energie verbrauchen, würde außerdem der CO2-Ausstoß im Bonner Stadtverkehr reduziert.

Wir sind Treiber der Energiewende

Dieses Ziel verwirklicht SWB Energie und Wasser für die Stadt Bonn mit verschiedenen Ansätzen Schritt für Schritt. Wir bauen das Bonner Fernwärmenetz aus und integrieren Wasserstoff in unsere Wärmestrategie. Außerdem planen wir Insellösungen für Nahwärme und verfolgen innovative Ansätze wie eine Großwärmepumpe im Rhein. Auch den Ausbau der Erneuerbaren Energie mit Sonne und Wind nimmt SWB Energie und Wasser in den Fokus.

Die SWB Energie und Wasser prüft auf Basis der kommunalen Wärmeplanung neben dem vorhandenen Fernwärmenetz auch Nahwärme- und Inselnetze im Stadtgebiet zu errichten.

Der Bau von derartigen dezentralen und CO2 neutralen Wärmenetzen macht überall dort Sinn, wo es regenerative Wärmeerzeugungspotenziale oder unvermeidbare Abwärmequellen gibt. Ferner können Nahwärmenetze sinnvollerweise dort eingesetzt werden, wo das bestehende Fernwärmenetz aus technischen und/oder wirtschaftlichen Gründen nicht ausgebaut werden kann. Diese Art der Wärmelieferung könnte beispielsweise auf der rechtsrheinischen Seite gerade in Gebieten mit dichter Bestandsbebauung eine geeignete Versorgungsart darstellen. Auch für andere Ortsteile im Süden oder im Westen der Stadt könnten Nahwärmenetze, die regenerative oder unvermeidbare Wärmequellen nutzen, ein gut geeignetes Mittel zur Dekarbonisierung der Wärmeversorgung und Erreichung der Klimaschutzziele in Bonn darstellen.Die SWB Energie und Wasser prüft auf Basis der kommunalen Wärmeplanung neben dem vorhandenen Fernwärmenetz auch Nahwärme- und Inselnetze im Stadtgebiet zu errichten.

Der Bau von derartigen dezentralen und CO2 neutralen Wärmenetzen macht überall dort Sinn, wo es regenerative Wärmeerzeugungspotenziale oder unvermeidbare Abwärmequellen gibt. Ferner können Nahwärmenetze sinnvollerweise dort eingesetzt werden, wo das bestehende Fernwärmenetz aus technischen und/oder wirtschaftlichen Gründen nicht ausgebaut werden kann. Diese Art der Wärmelieferung könnte beispielsweise auf der rechtsrheinischen Seite gerade in Gebieten mit dichter Bestandsbebauung eine geeignete Versorgungsart darstellen. Auch für andere Ortsteile im Süden oder im Westen der Stadt könnten Nahwärmenetze, die regenerative oder unvermeidbare Wärmequellen nutzen, ein gut geeignetes Mittel zur Dekarbonisierung der Wärmeversorgung und Erreichung der Klimaschutzziele in Bonn darstellen.

Seit vielen Jahren arbeiten die Stadtwerke Bonn Hand in Hand mit dem Städtischen Gebäudemanagement Bonn (SGB) zusammen, um den städtischen Photovoltaik-Ausbau voranzutreiben. So sieht es auch ein Ratsbeschluss von September 2021 vor. Die aktuelle Herausforderung besteht darin, alle öffentlichen Gebäude der Stadt Bonn bis 2035 mit Photovoltaikanlagen auszustatten. Der vor Ort erzeugte Strom soll direkt in die jeweiligen Gebäude eingespeist und dort verbraucht werden. Bis Ende 2023 konnten die Stadtwerke Bonn bereits 23 städtische Dächer mit einer Leistung von insgesamt 580 kWp mit Photovoltaik ausstatten. 

Ende März 2023 ist der Bonner Klimaplan beschlossen worden, der den Weg zur Klimaneutralität 2035 aufzeigt. Ein Ergebnis war, dass bisher nur rund fünf Prozent des theoretisch möglichen PV-Potenzials erschlossen sind.

Deshalb soll der PV-Ausbau vorangetrieben werden. Es ist geplant, 500 bis 700 städtische Liegenschaften in den kommenden Jahren schrittweise mit PV zu belegen. Die Zusammenarbeit zwischen dem SGB und SWB Energie und Wasser wird daher ausgebaut, um das Ziel von mehr als 100 Dächern pro Jahr zu erreichen.

Dafür muss das Projekt „Kommunaler PV-Ausbau“ systematisch angegangen werden. Insbesondere benötigt es einen langfristigen Umsetzungsplan, der den Sanierungsbedarf der Dächer berücksichtigt. Hierzu haben das SGB und SWB Energie und Wasser im Frühjahr 2024 einen Vertrag zum kommunalen PV-Ausbau geschlossen, um Rahmenbedingungen und eine gemeinsame Strategie für den Ausbau festzuziehen.

Parallel dazu konnten 2024 bereits weitere 12 Anlagen (617 kWp) in Betrieb genommen werden und so die installierte Leistung in nur einem Jahr verdoppelt werden. 15 weitere Projekte mit 821 kWp sind derzeit in der Umsetzung.

Ab dem kommenden Jahr sollen durch das SGB sukzessiv weitere Gebäude zur Verfügung gestellt werden, die bei einer systematischen Statikuntersuchung von 300 kommunalen Dächern als geeignet identifiziert wurden.
 

Rund zwei Drittel aller Dachflächen in Bonn sind gemäß Solardachkataster potenziell für die solare Energiegewinnung geeignet. Wenn alle diese Flächen mit einer Photovoltaik-Anlage ausgestattet würden, könnte ungefähr die Hälfte des Strombedarfs in Bonn regenerativ gedeckt werden. SWB Energie und Wasser hat sich als Ziel gesteckt, einen wesentlichen Anteil an diesem Ausbau mitzugestalten. Im Stadtgebiet betreiben wir als Stadtwerke Bonn bereits 170 Aufdachanlagen mit einer Gesamtleistung von 2.800 kWp. Weitere Anlagen mit einer Leistung von rund 800 kWp werden befinden sich bereits in Planung und Umsetzung.

Zentraler Bestandteil zum Erreichen der Klimaziele ist der Ausbau und die Integration erneuerbarer Energien in der Strom- und Wärmebereitstellung. Das steht im Vordergrund unserer strategischen Ausrichtung zum Erreichen der Klimaziele. Fest steht aber auch, dass Wasserstoff einen Beitrag leisten wird, um die Bonner Fernwärme zu dekarbonisieren. 

Zurzeit wird die Bonner Fernwärme durch die thermische Abwärme der Müllverwertungsanlage und zusätzlich in hocheffizienten Kraft-Wärme-gekoppelten (KWK-) Anlagen des Heizkraftwerks (HKW) von SWB Energie und Wasser erzeugt.

Die KWK-Anlage benötigt für den Betrieb Erdgas als Brennstoff. Diesen fossilen Energieträger gilt es in den kommenden Jahren durch „grüne“ Brennstoffe zu ersetzen und CO2-Emissionen zu vermeiden. Durch den Einsatz weiterer regenerativer Anlagen soll zudem der Brennstoffverbrauch in der KWK-Anlage verringert werden.

Strom und Fernwärme in der KWK-Anlage sollen zukünftig mit grünem Wasserstoff erzeugt werden. Die sukzessive Umstellung der Gase von Erdgas auf Wasserstoff bedarf technischer Anpassungen. Deshalb wird das HKW Nord Schritt für Schritt modernisiert. 2024 ist im Heizkraftwerk (HKW) Nord eine neue, wasserstofffähige Gasturbine von Siemens Energy in Betrieb gegangen. Auch eine Bestandsturbine wurde wasserstofffähig umgebaut und weitere Anlagenkomponenten ergänzt. Der Wasserstofftestbetrieb wird unter realen Bedingungen ab 2025 gestartet. 

Perspektivisch wird eine Wasserstoffinfrastruktur notwendig sein, um das HKW Nord von Erdgas auf Wasserstoff vollständig umzustellen. Die Stadtwerke Bonn arbeiten überregional mit verschiedenen Partnern an einem Aufbau der regionalen Wasserstoffinfrastruktur an das übergelagerte Wasserstoffkernnetz. 

Um die in Bonn erzeugte Fernwärme regenerativ umzubauen, hat SWB Energie und Wasser eine Machbarkeitsstudie durchgeführt. Ein Ergebnis dieser Studie war, dass wir den Rhein als Wärmequelle nutzen müssen, da er die größte natürliche Ressource in Bonn darstellt. Weitere „sich lohnende Quellen“ wären das städtische Abwasser sowie Industrieabwärme. Um die Wärme des Rheins nutzen zu können, muss das Flusswasser mittels einer großen Wärmepumpe auf ein höheres Temperaturniveau gebracht werden. Für einen effizienten Betrieb ist ein Wärmespeicher erforderlich.

Um die Flusswärme des Rheins für die Fernwärme nutzbar zu machen ist geplant, eine Flusswasser-Großwärmepumpenanlage im Stadtteil Plittersdorf zu bauen. Der erforderliche Wärmespeicher soll am Standort HKW-Süd aufgebaut werden. Hydraulisch werden die beiden Anlagen dann über eine Fernwärmeversorgungstrasse verbunden sein. Zurzeit befindet sich das Projekt in der Entwurfsplanung und erste Schritte für die Genehmigung werden eingeleitet. Zusätzlich wird geprüft, ob am Alten Wasserwerk Plittersdorf das Uferfiltrat aus den Bestandsbrunnen als Wärmequelle genutzt werden kann. Die Inbetriebnahme der Flusswasser-Großwärmepumpenanlage kann aufgrund der erforderlichen Ertüchtigung der Umspannanlage voraussichtlich 2029/30 in Betrieb genommen werden. 

 

 

SWB Energie und Wasser bietet Energiekonzepte für Quartiere in und um Bonn an. Dabei wird vollumfänglich untersucht, welche Energieformen vor Ort benötigt werden und wie diese mit möglichst geringen Treibhausgasemissionen erzeugt werden können. Hierfür arbeiten die Teilbereiche Photovoltaik, Elektromobilität, Fernwärme und dezentrale Wärmelösungen eng zusammen. So können z.B. Konzepte entwickelt werden in denen ein gesamtes Viertel durch unsere perspektivisch CO2-neutrale Fernwärme beheizt wird, ein Großteil des Stroms durch Photovoltaik erzeugt wird und ein zukunftsweisendes Angebot an Ladestationen für Elektrofahrzeuge bereitsteht. Mit unserer Tochtergesellschaft EGM wurden zudem bereits Projekte entwickelt, in denen die Geothermie als zentrale Erzeugung für Wärme genutzt wird. Im Sommer birgt das Konzept den Vorteil einer passiven Kühlung. Da das Kühlen in den kommenden Jahren eine immer größere Rolle spielen wird, betrachten wir solche Konzepte als einen weiteren wichtigen Schritt in Richtung Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen. Quartierslösungen bieten wir sowohl im Neubau als auch im Bestand an. Insbesondere in der Fernwärme werden sie in Zukunft eine wichtige Rolle spielen. Da die Fernwärme ein leitungsgebundenes Medium ist und der Anschluss einzelner Häuser ab einer gewissen Entfernung unwirtschaftlich werden kann, sollen künftig ganze Straßen als Quartiere betrachtet werden.

Darüber hinaus wird zurzeit eine Machbarkeitsstudie für eine Großwärmepumpe am Standort des HKW-Nord erstellt. Hier untersuchen wir, in welcher Größenordnung die Wärme des Kühlwassers genutzt werden kann. Ziel ist es, die Effizienz der KWK-Anlage weiter zu erhöhen und so den Brennstoffverbrauch zu senken. Für das Nutzen von Abwärme aus dem Städtischen Abwasser führen wir zurzeit Gespräche mit der zuständigen Behörde der Stadt Bonn.

 

Um die deutsche Stromerzeugung zunehmend grün zu stellen, investiert SWB Energie und Wasser gemeinsam mit anderen Stadtwerken seit 2013 über verschiedene Projektgesellschaften in Wind- und Solarparks bundesweit. Im Jahr 2024 war die SWB-Tochter an fünf solcher Gesellschaften beteiligt. Die bisherigen Ausbauzahlen können sich sehen lassen: 400 Megawatt Offshore Windenergie, ca. 340 Megawatt Onshore Windenergie und 100 Megawatt Photovoltaik wurden bislang installiert. Gemeinsam erzeugen diese Anlagen geförderten grünen Strom nach dem Erneuerbaren-Energien-Gesetz in Höhe von ca. 2,5 Milliarden Kilowattstunden pro Jahr.

SWB Energie und Wasser hat dazu mit einer Gesamtinvestition von bislang rund 25 Millionen Euro beigetragen, was rund 23 Megawatt installierter Leistung und einer grünen Stromerzeugung von ca. 63 Millionen Kilowattstunden pro Jahr entspricht. Weitere rund 10 Millionen Euro werden wir bis 2028 investieren, mit denen zusätzliche 400 Megawatt installierter Leistung im Bereich Onshore Wind und Photovoltaik ans Netz gebracht werden soll. Der so erzeugte Strom wird außerhalb des Bonner Bilanzkreises vermarktet.
 

Die Einbindung von Bürgerinnen und Bürgern ist ein wesentlicher Baustein für das erfolgreiche Gelingen der Energiewende. Die Möglichkeit zur aktiven Beteiligung an Projekten und Initiativen sorgt nicht nur für mehr Verständnis, Transparenz und Akzeptanz, sondern kann auch zu neuen und innovativen Lösungen für die Energieversorgung beitragen. Aus diesem Grund suchen die Stadtwerke Bonn immer wieder den Dialog mit Bürgerinnen und Bürgern.

Mit dem Bürgerbeteiligungsmodell BonnInvest Solar bietet SWB Energie und Wasser Bonnerinnen und Bonnern die Möglichkeit, sich am lokalen Photovoltaikausbau zu beteiligen. Hierfür haben wir eine Bürgerbeteiligungsplattform eingeführt, um Bonnerinnen und Bonnern die Möglichkeit zu geben, für eine feste Verzinsung in nachhaltige Projekte der Region zu investieren. Unsere Bürgerbeteiligungsprojekte zeichnen sich durch geringe Komplexität aus, die Hürde zum Mitmachen ist bewusst niedrig gestaltet. 

So konnten auch 2024 wieder Strom- und Gas-Kundinnen und Kunden von SWB Energie und Wasser in Photovoltaikanlagen mit einem Gesamtvolumen von 400.000 Euro in ein Nachrangdarlehen investieren. Die Gelder fließen in den Ausbau von PV-Anlagen, die sich auf öffentlichen Liegenschaften, wie beispielsweise Schulen oder Kindertagesstätten, befinden.

Wir wollen vorangehen und deshalb sollen auch die SWB-eigenen Dächer mit Photovoltaik belegt werden. Die Stadtwerke Bonn betreiben Ende 2024 sieben Anlagen auf den eigenen Liegenschaften mit einer Leistung von 440 kWp. Anfang 2025 soll eine weitere Anlage mit 270 kWp auf dem neu zu errichtendem Parkhaus in der Karlstraße umgesetzt werden. 

Mittlerweile beträgt der Anteil an Ökostrom im gesamten Portfolio von SWB Energie und Wasser mehr als 90 Prozent. So werden seit 2020 alle Privat- und Gewerbekunden inklusive der grundversorgten Kunden zu 100 Prozent mit Ökostrom versorgt. Darüber hinaus sind viele Geschäftskunden bereits der Empfehlung von SWB Energie und Wasser gefolgt und auf Ökostrom umgestiegen. Auch die Lieferstellen der Stadt und des SWB-Konzerns werden zu 100 Prozent mit Ökostrom beliefert.

Ein Teil des Ökostroms wird besonders effizient im eigenen Heizkraftwerk hergestellt. Das Kraftwerk erzeugt nach dem Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung sowohl Strom als auch Wärme. Der dafür benötigte Dampf stammt aus der Müllverwertungsanlage und wird anteilig durch das Verbrennen der in den Abfällen enthaltenen Biomasse gewonnen. Darüber hinaus wird der Ökostrom aus unterschiedlichsten Erzeugungsanlagen bezogen, die von Windkraft und Photovoltaik aus der Region bis hin zu europäischer Wasserkraft stammen. Daneben wollen wir die Qualität des Ökostroms steigern. Unsere Produkte zeichnen sich durch eine hohe Transparenz bezüglich Herkunft und Lieferketten aus und fördern gezielt den Ausbau der Erneuerbaren Energien.

BonnNatur Strom – Der Ökostrom stammt überwiegend aus Wasserkraft im deutschsprachigen Raum und ist nach dem Grüner Strom Label zertifiziert. Das Label sieht eine Kopplung von Strommengen und Herkunftsnachweisen vor und garantiert, dass für jede verkaufte kWh BonnNatur Strom ein Betrag von 0,5 Cent in den Ausbau von erneuerbaren Energien fließt.

Regionalstrom – Der Strom stammt ausschließlich aus erneuerbaren Erzeugungsanlagen der Region. Über eine Online-Plattform können Kunden und Kundinnen gezielt auswählen, welche Anlagen für Ihren Strombedarf herangezogen werden sollen. Das steigert die Transparenz und die Kundschaft kann gezielt Projekte der Region unterstützen.

Direktlieferung PV / Mieterstrom – Der lokal erzeugte Ökostrom wird physisch an Abnehmerinnen und Abnehmer vor Ort geliefert. Für die entsprechenden Strommengen fallen keine netzseitigen Umlagen und Steuern an, wodurch der Ökostrom zu attraktiven Konditionen angeboten werden kann. Der Preis bleibt über die Jahre weitestgehend stabil und die Nutzerinnen und Nutzer sind unabhängiger von steigenden Strompreisen am Markt.

Zurzeit wird der Ausbau eigener Erzeugungsanlagen weiter forciert. Dabei haben auch Bürger und Bürgerinnen über Beteiligungsmodelle wie BonnInvest Solar die Möglichkeit, in nachhaltige Projekte zu investieren. Neu gewonnene Strommengen können an Verbraucherinnen und Verbraucher vor Ort geliefert, oder als Regionalstrom an Kunden vermarktet werden.

Perspektivisch soll ein Teil des Ökostroms direkt mittels sogenannter Power Purchase Agreements (PPA) beim Kraftwerksbetreiber bzw. den Betreiberinnen und Betreibern von Erneuerbaren-Energien-Anlagen beschafft werden. Die Konditionen und Preise können zwischen den beiden Parteien unabhängig von den Preismechanismen der Börse gestaltet werden. Damit werden die Preise ein Stück weit von der Strombörse entkoppelt. Zusätzlich schafft die direkte Verbindung zwischen denjenigen, die liefern und denen, die Anlagen betreiben, eine hohe Transparenz bezüglich Herkunft und Lieferkette. Letztere haben durch die PPAs die Möglichkeit, ihren Strom auch außerhalb des Erneuerbare-Energien-Gesetzes zu vermarkten.

Die Energiewende braucht starke Netze

Im Zuge der anstehenden kommunalen Wärmeplanung wird ein digitales Abbild der derzeitigen Wärmeversorgung, zusammen mit der Stadt Bonn, erstellt. Dabei werden aktuelle Daten wie Alter von Gebäuden, Wärmeverbrauch und technische Daten hinterlegt. Dadurch ist es möglich ein CO2-freies Wärmenetz zu planen, Wärmepotenziale zu identifizieren und anschließend zu nutzen.   

Um bis 2035 klimaneutral zu werden, muss die Stadt Bonn in ihren Gebäuden die Heizungen sanieren und von Öl und Gas auf erneuerbare Energien umsteigen. Überwiegend sollen die Liegenschaften in den nächsten Jahren mit einer Wärmepumpe ausgestattet oder an das Fernwärmenetz angeschlossen werden. Damit der Umstieg bis 2035 gelingt, braucht die Stadt starke Partner und arbeitet, wie bereits beim Photovoltaikausbau auf städtischen Gebäuden, mit den Stadtwerken Bonn zusammen.

Die Stadt Bonn möchte bei der Wärmewende mit gutem Beispiel vorangehen – der Anteil der kommunalen Liegenschaften am Gesamt-Wärmebedarf der Stadt Bonn liegt bei 3,5 Prozent. Seit Beginn der Wärme-Partnerschaft zwischen Städtischem Gebäudemanagement und SWB wurden außerdem 22 städtische Heizungsanlagen modernisiert. Fünf Liegenschaften wurden an das Fernwärmenetz angeschlossen, dazu gehören zum Beispiel das Hardtberg-Gymnasium und das Clara-Schumann-Gymnasium. 14 Gebäude wurden mit einer Wärmepumpe ausgestattet, darunter zum Beispiel die Ennertschule, das Ortsteilzentrum Brüser Berg und die Grundschule Buschdorf. Drei weitere Wärmepumpen werden in Kürze errichtet, etwa an der Gesamtschule Beuel.

Bei den meisten neuen Heizungsanlagen mit Wärmepumpe handelt es sich aktuell noch um Hybridanlagen: Dabei übernehmen Luft-Wärmepumpen die Grundlast und Gaskessel die Spitzenlast bei sehr hohem Wärmebedarf. Ziel ist es, sobald die Gebäude energetisch modernisiert wurden und der Wärmebedarf reduziert worden ist, die Gaskessel abzuschalten und die Gebäude ausschließlich über die Wärmepumpe zu beheizen. Reine Wärmepumpen, die schon jetzt den gesamten Wärmebedarf eines Gebäudes abdecken, gibt es aktuell an drei städtischen Liegenschaften, zum Beispiel an der Kita Siegburger Straße.

Der Bonner Klimaplan 2035 als Fahrplan für eine klimaneutrale und lebenswerte Stadt Bonn war im März 2023 vom Stadtrat beschlossen worden. Der Einsatz erneuerbarer Energien für die Wärmeversorgung der städtischen Gebäude ist Teil dieses Plans. Sie hat BonnNetz mit dem der kommunalen Wärmeplanung beauftragt. Erste Zwischenergebnisse liegen bereits vor und geben Eigentümerinnen und Eigentümer Anhaltspunkte, sich über geeignete Wärmeversorgungsmethoden zu informieren. In Zusammenarbeit mit BonnNetz hatte die Stadt Ende Oktober eine Karte mit geeigneten Wärmeversorgungsarten und -szenarien für die Zieljahre 2045 und 2035 vorgelegt. Für 175 Teilgebiete der Stadt wird dort aufgezeigt, ob eine zentrale Versorgung über Wärmenetze oder eine dezentrale, individuelle Versorgung über Wärmepumpen-Technologien geeigneter ist. Mehr zur kommunalen Wärmeplanung gibt es unter www.bonn.de/waerme.

Ein weiterer Baustein zur Reduktion fossiler Energieträger ist der Ausbau von PV-Anlagen sowie der Ersatz von Verbrennungsmotoren durch Elektromobilität. Dieser Beitrag der Bürgerinnen und Bürger wird im Antragsverfahren für PV-Anlagen und Ladesäulen durch digitale Kundenportale des Netzbetreibers BonnNetz unterstützt.

Ein massiver Ausbau von Ladeinfrastruktur für Elektromobilität bei gleichzeitig erhöhtem Einsatz von Wärmepumpen zur CO2-freien Wärmeversorgung bedeutet, dass BonnNetz die derzeitige Versorgungsinfrastruktur für Strom- und Fernwärme massiv erweitern muss.

Durch den Ausbau von Smart-Meter und den Einsatz von automatisierten Netzsystemen sowie durch intelligentes Steuern soll die Netzlast überwacht und harmonisiert werden. Dies geschieht beispielsweise durch den Einsatz eines intelligenten Managements bei Ladesäulen. Dabei orientiert sich die Ladeleistung an der Netzauslastung und wird bei hoher Last reduziert und verschoben. Außerdem können durch die zeitgenau erfassten Daten Ausbau- bzw. Netzverstärkungsmaßnahmen geplant und zukünftige Auslastungsszenarien simuliert werden. 

Derzeit befinden sich ca. 140 Dienstfahrzeuge im Einsatz bei BonnNetz, wobei bereits ein großer Teil über alternative Antriebe verfügt. Bis 2035 soll bei Neubeschaffung ein weiterer Teil durch Fahrzeuge mit alternativen Antrieben ersetzt werden. Zum Laden der Autos wird die Infrastruktur am Standort Karlstraße weiter ausgebaut. Der Strom stammt aus PV-Anlagen, deren Kapazität vor Ort ebenfalls ausgeweitet wird. Neben einer PV-Anlage auf dem „Haus der Netze“ wird derzeit ein neues Parkhaus am Standort Karlstraße errichtet. Auf diesem wird eine Aufdachanlage ergänzt und eine dreiseitige PV-Fassadenanlage durch die EnW errichtet. Durch den zusätzlichen PV-Strom und mit Hilfe eines intelligenten Lademanagements können nach Fertigstellung (April 2025) die elektrischen Dienstfahrzeuge am Standort CO2-neutral geladen werden. Übrigens: Ein Service von BonnNetz besteht darin, dass bei Bürgerinnen und Bürgern, die eine Photovoltaik-Balkonanlage errichten wollen, der Zähler kostenfrei gewechselt wird.

Transformationsprozess bonNova

Mehr als ein Drittel der CO2-Emissionen der Stadtwerke Bonn entstehen in der Müllverwertungsanlage (MVA). Eine CO2-Neutralität ist für die SWB bis 2035 also nur zu erreichen, wenn weniger Müll entsteht. Deshalb hat die MVA sich dem Vorsatz gestellt, mit einem Transformationsprozess namens bonNova die Zukunft der MVA neu zu denken.

Mit dem Konzept bonNova hat sie vor allem eine Vision: Eine kommunale Müllverwertungsanlage, die Entsorgungs- und Versorgungssicherheit vereint und mit einem ganzheitlichen Ansatz versucht die Bonner Stadtgesellschaft zu einem besseren Umgang mit Ressourcen zu sensibilisieren. 

Die Bonner Müllverwertungsanlage wird zukunftsfest gemacht. Mit Blick auf das Wärmeplanungsgesetz und das Gebäudeenergiegesetz soll der Standort modernisiert und hierbei die Anlage als Müllheizkraftwerk am selben Standort neu errichtet werden. Derzeit wird ein unabhängiges Gutachten aufgesetzt, welches einen umfassenden Retrofit der Anlage mit den Überlegungen zu einem Neubau in Vergleich setzt. Ziel aller Maßnahmen ist es, mit der dort entstehenden unvermeidbaren Abwärme in Kombination mit einer CO2-Abscheidung zu 100 Prozent Strom und Fernwärme auf regenerativer Basis klimaneutral zu produzieren. Mit der Leistung des modernen MHKW und weiteren Energieerzeugungsanlagen soll die Lücke geschlossen werden, die bisher zur vollständigen CO2-neutralen Fernwärmeproduktion der Stadtwerke Bonn fehlt. Bis die Technologien zur CO2-Verarbeitung verfügbar sind, sollen hierfür vorbereitende Schnittstellen geschaffen werden. 

Der Neubau soll über eine moderne, hoch effiziente Rauchgasreinigung sowie eine neue Kesseltechnologie verfügen, die einen bis zu 90 Prozent höheren Energieoutput bei gleichem Brennstoffinput erbringt. Zudem ist geplant, eine neue Turbine einzubauen. Die Kombinationen eines modernen Kessels mit einer effizienten Turbine sorgt dafür, dass Strom und Fernwärme maximal effizient erzeugt werden.

Ziel ist es einerseits Entsorgungssicherheit und niedrige Emissionen zu garantieren. Andererseits braucht die Klimawende auch eine Kreislaufwirtschaft, in der nur noch Abfälle entstehen, die unvermeidbar sind. Bei sinkendem Müllaufkommen soll flexibel Energie produziert werden. Dies wird durch einen höheren Wirkungsgrad der neuen Kesselanlage erreicht, zudem sollen dort alternative erneuerbare Brennstoffe eingesetzt werden.

Das künftige MHKW soll außerdem über eine Anschlussmöglichkeit für eine Abfallvorsortierung verfügen. Mit dem Abscheiden von Kohlenstoffdioxid als Grundlage für die Umsetzung neuer Technologien wie Carbon Capture & Utilization oder Storage (CCU/CCS) kann die Anlage klimaneutral werden. Diese neuen Technologien können in der Bestandsanlage nicht umgesetzt werden.

Die MVA Bonn hat zudem beschlossen, sich mit dem ganzheitlichen Transformationsprozess bonNova neu zu positionieren und für eine Bonner Stadtgesellschaft einzusetzen, die zukünftig nur unvermeidbare Abfälle erzeugt. Mit den sechs Bausteinen der bonNova-Vision vereint die MVA Bonn modernste Technik zur zuverlässigen, klimaneutralen Abfallentsorgung der Zukunft mit dringend notwendigen gesellschaftlichem Wandel. Die städtische Abfall- und Wärmewende ist ein wichtiges Fundament zum Erreichen der Bonner Klimaziele. Weitere Informationen zu bonNova finden Sie unter bonnova.de .

Das Konzept bonNova besteht aus sechs Bausteinen:

Energie-Ressourcen-Hub:
Bis eine abfallfreie Zukunft erreicht ist, wird die thermische Verwertung, also die Verbrennung von Restabfällen, weiterhin eine wesentliche Rolle in der Abfallwirtschaft spielen. Unvermeidbare Abfälle sollen in der Anlage durch beste technische Möglichkeiten verwertet und Rohstoffe zurückgewonnen werden – mehr Wertstoffe, weniger Reststoffe.

Place to be: Die MVA soll ein Ort werden, an dem Bonnerinnen und Bonner ihre Freizeit verbringen können und ganz nebenbei etwas über Umweltschutz und Abfallvermeidung lernen. Auf dem Gelände entsteht Platz für Gruppen, Vereine und Unternehmen. Hier können zukünftig Seminare und Veranstaltungen rund um das Thema Nachhaltigkeit und die vielen dazugehörigen Facetten stattfinden. Das Repair-Café fand hier Anfang 2023 eine neue Heimat. Bürgerinnen und Bürger können kaputte Elektrokleingeräte, Fahrräder, kleinere Möbel, Schmuck und Kleidung zusammen mit Fachleuten reparieren, statt sie wegwerfen zu müssen. Dinge, die nicht mehr zu retten sind, bieten anderen Gegenständen als Ersatzteilgeber eine Chance auf eine verlängerte Nutzung. Regelmäßig finden auch Events mit Themenschwerpunkt auf Umweltschutz statt.  

Transparenz: Offenheit und Ehrlichkeit sind Grundvoraussetzung bei bonNova. Transparenz ist die Voraussetzung, um gemeinsame Lösungen zu entwickeln und eine lebenswerte Zukunft in Bonn zu gestalten. Die Entwicklungen von bonNova werden daher je nach Status und Planungsphase offen zugänglich zu finden sein.

Partizipation: Alle Interessierten dürfen nicht nur, sondern sollen im Prozess mitwirken. Der Aufsichtsrat der MVA Bonn sowie alle Mitarbeitenden sind seit Beginn in die Entwicklung eingebunden. Sobald die Bedingungen für eine öffentliche Partizipation geschaffen sind, werden die Ideen, Entscheidungen, Prozesse und Resultate allgemein zugänglich sein. Die bonNova-Website, das bonNova mobil - ein mobiler Infostand, der CO2-frei zu öffentlichen Orten fahren wird, um den Bürgerinnen und Bürgern den Prozess näher zu bringen und für einen bewussten Konsum zu sensibilisieren - sowie digitale Werkzeuge ermöglichen einen umfassenden Einblick.

Netzwerk: Die Kernaufgabe der MVA Bonn ist die umweltverträgliche Verwertung von Restabfällen. Die ganzheitliche Vision bonNova geht allerdings weit darüber hinaus. Deswegen ist Vernetzung und Austausch eine Grundvoraussetzung für einen erfolgreichen Prozess. Nur so können eine echte Veränderung und eine nachhaltige Wirkung in und für Bonn und die Region erzeugt werden. Deshalb vernetzt sich bonNova mit Partnerinnen und Partnern aus Bevölkerung, Forschung, Industrie und Politik. 

Kompetenzzentrum: Gemeinsam mit Wissenschaft und Lehre soll sich die MVA zu einem Ort für innovative Projekte und Praxiserkenntnisse wandeln. Junge Menschen und erfahrene Forschende bekommen die Möglichkeit, theoretische Ideen praktisch zu prüfen. Das Kompetenzzentrum fördert individuelles Lernen der Menschen in Bonn und der Umgebung. Je früher Menschen mit Umweltbildung in Kontakt kommen, desto mehr entwickelt sich ihr Bewusstsein dafür. Aus diesem Grund wird in Verbindung mit dem Baustein Place to be ein Außerschulischer Lernort (ASL) in der MVA Bonn Heimat finden. Schulklassen verschiedenster Altersgruppen bekommen im ASL zielgruppengerechten Zugang zu Informationen und Materialien und können die Bedeutung von bonNova angepasst an den Lehrplan hautnah erleben. In einer späteren Phase soll das auch für Einzelpersonen möglich sein.

Der Baustein Kompetenzzentrum teilt außerdem seine Erkenntnisse mit anderen Zentren aus Wissenschaft und Industrie. So leistet er einen wichtigen Beitrag für die Entwicklung und Erforschung zukünftiger Technologien für Ressourcenschonung, Abfallverwertung und Energiebereitstellung. Zum Beispiel erproben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in der MVA Bonn, inwiefern CO2 aus der Abfallverwertung als Rohstoff durch die industrielle Herstellung von Methanol zur Produktion von Kunst- und Kraftstoffen dienen kann. Dieses Verfahren ist bekannt unter dem Namen Carbon Capture and Utilization (CCU). Die Pilotphase ist abgeschlossen, die Weiterentwicklung der Erkenntnisse steht noch aus. Es zeichnet sich jedoch schon ab, dass sich das Verfahren im großtechnischen Maßstab erst lohnt, wenn Wasserstoff, der für die Synthese benötigt wird, verfügbarer und günstiger wird.