Am 11. Februar geht das Licht im Bonner Elektrizitätswerk an. Der neue Versorgungsbetrieb ist zugleich der erste, der direkt als kommunales Unternehmen in Regie der Stadt steht.
Die SWB-Stromversorgung blickt somit auf eine lange Tradition zurück: Seit es in Bonn eine öffentliche Stromversorgung gibt, kommt der „elektrische Saft“ von den Stadtwerken.
Das städtische Elektrizitätswerk entsteht zwischen 1898 und 1899 in unmittelbarer Nachbarschaft zum Gaswerk.
Die Baukosten einschließlich der Kosten für das Kabelnetz belaufen sich auf 1.022.302,64 Mark.
Der erste private Kunde des städtischen Stroms ist der General-Anzeiger, dessen Räume in der Bahnhofstraße am 14. Februar mit elektrischem Licht erhellt werden.
Am 18. Februar eröffnet der „regelrechte Betrieb“ des Bonner Elektrizitätswerks: Die ersten Bogenlampen lassen Straßen und Häuser in neuem Glanz erstrahlen. Die elektrische Beleuchtung des Straßenzuges vom Bahnhof zum Markt läutet eine neue Ära der öffentlichen Straßenbeleuchtung in Bonn ein. Nun sorgen nach Einbruch der Dämmerung neben zahlreichen Gaslaternen auch elektrische Lampen für warmes Licht in der Stadt.
Die neue Energie aus dem städtischen Netz ist indes recht teuer: Stolze 70 Pfennig pro Kilowattstunde müssen die Bonner bezahlen, um die Vorteile der elektrischen Beleuchtung mit Strom in ihren eigenen vier Wänden genießen zu können. Dennoch ist die Resonanz groß: Schon im ersten Betriebsjahr zählt das städtische Elektrizitätswerk 397 Abnehmer, darunter 165 Wohnungen und 144 Geschäfte. Rund 181.100 Kilowattstunden Strom gibt der städtische Versorgungsbetrieb zu dieser Zeit an die Verbraucher ab. (Text: Tanja Kuhl, Foto: Stadtwerke Bonn)
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