Am 1. Juni 1925 gründet die Stadt Bonn zusammen mit anderen Kreisen, Verbänden und Verkehrsunternehmen die Bonner Verkehrsgesellschaft (BVG).
Die Idee hinter dem neuen Verkehrsbetrieb: das Bonner Umland näher an die Stadt anzuschließen – und zwar nicht durch ein öffentliches Verkehrsmittel auf Gleisen, sondern durch eines auf Reifen.
Autobusse sollen die Bonner schnell und bequem nach Altenahr, Meckenheim, Mondorf oder Alfter bringen. Bisher sind diese Ziele nur schwierig zu erreichen. Eine öffentliche Verkehrsverbindung von oder nach Bonn gibt es nicht.
Der erste Bus der Bonner Verkehrsgesellschaft startet am 3. August 1925 zu seiner Jungfernfahrt.
Schon bald sind die rollenden Wagen ein alltäglicher Anblick auf den Bonner Straßen. Und übersehen können die Bonner die BVG-Fahrzeuge mit den sechs riesigen Rädern auch nicht. Mit 40 Sitzplätzen laden die schmucken Riesenbusse zu einer bequemen Fahrt ein. Die kleinere vierrädrige Variante hat immerhin noch 25 Sitze.
Wie geplant unterstützen die Autobusse nicht nur das Bonner Straßenbahnnetz, sondern touren auch ins Umland zwischen Ahrtal und Vorgebirge. Mit einer Spitzengeschwindigkeit von bis zu 50 Stundenkilometern chauffieren die Busse ihre Fahrgäste beispielsweise von Mehlem über Remagen und Neuenahr bis nach Ahrweiler. Eine andere BVG-Linie fährt auf der 30 Kilometer langen Strecke von Bonn über Meckenheim nach Altenahr.
Der neue Service findet bei den Bonnern recht schnell großen Anklang. Die BVG baut in den folgenden Jahren das Verkehrsnetz weiter aus.
Neben den Zielen der Stadt- und Fernlinien stehen seit 1926 auch Vereinstouren und Ausflüge ins Rhein-, Ahr- oder Moseltal auf dem Fahrplan.
Im Jahr 1929 sind bereits zehn Linien im Einsatz und das Busnetz hat eine Gesamtlänge von 154 Kilometern. Die Autobusse legen in diesem Betriebsjahr insgesamt rund 1,2 Millionen Kilometer zurück. (Text: Tanja Kuhl, Foto: Stadtarchiv und Stadthistorische Bibliothek Bonn)
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