Am 1. April 1932 übernimmt die Stadt das Kommando über den schienenlosen Nahverkehr in Bonn. Der Kraftomnibusbetrieb „Bonner Verkehrsgesellschaft“ (BVG) geht an diesem Tag zu 100 Prozent in den Besitz der Stadt über und firmiert fortan unter dem Namen „Bonner Verkehrsgesellschaft – Stadt Bonn“.
Die neue Bonner Verkehrsgesellschaft baut als eine ihrer ersten Maßnahmen die Reiseaktivitäten der Busse weiter aus.
Bald bietet der Verkehrsbetrieb verschiedene Tages- und Mehrtagesfahrten innerhalb Deutschlands und sogar ins angrenzende Ausland an. 1938 können die Bonner beispielsweise für 22 Reichsmark zwei Tage mit dem BVG-Bus nach Belgien und Flandern reisen.
Die Erweiterung des Angebots hat Erfolg: Kurz vor Ausbruch des Zweiten Weltkriegs befördert die BVG wieder über 2 Millionen Fahrgäste.
Bereits im Jahr 1925 hat die Stadt Bonn mit anderen Kreisen, Verbänden und Verkehrsunternehmen die Bonner Verkehrsgesellschaft gegründet. Bis zum 1. April 1932 ist Bonn mit 42 Prozent an der BVG beteiligt.
Einen jähen Einbruch erlebt die zunächst florierende Entwicklung der Bonner Verkehrsgesellschaft durch die Weltwirtschaftskrise. Die Fahrgastzahlen gehen in dieser Zeit deutlich zurück. Nutzen 1929 noch rund zwei Millionen Fahrgäste den Service der Autobusse, so sind es drei Jahre später nur noch rund 960.000. Für die Stadtväter ist klar: Um diesen Abwärtstrend zu stoppen, ist eine Umstrukturierung dringend erforderlich. Deshalb kauft die Stadt Bonn am 1. April 1932 die Anteile der anderen Gesellschafter auf und ist damit alleiniger Eigentümer der BVG. (Text: Tanja Kuhl, Foto: Stadtwerke Bonn)
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